Sind Sie ein Hundemensch?



Wenn sie beabsichtigen, sich einen Hund anzuschaffen, versuchen Sie es erst mit einem imaginären Hund. Es ist ein viel billigerer und einfacherer Weg herauszufinden, ob sie wirklich ein Hunde-Mensch sind.
Wenn Sie in diesem Stadium merken, daß ein Hund nicht das Haustier für Sie ist, können Sie zur nächsten Spezies wechseln. Sie können aber auch jedem erzählen, Sie seien allergisch und so weitere Nachfragen vermeiden.

Es ist wichtig, die Zeit für das Experiment sorgfältig zu wählen.
Vorzugsweise sollten Sie den Herbst wählen, wenn es hoffentlich dunkel, regnerisch, kalt und windig ist. Vermeiden Sie, soweit wie möglich, hell erleuchtete Straßen und Plätze und gehen Sie stattdessen auf sandigen Wegen, matschigen Feldern und dichten Wäldern. Für den Test brauchen Sie einen großen Stein, einen Kassettenrecorder und Ihre Nachbarskinder als Assistenten.

Nehmen Sie ein starkes Seil (= Leine), binden Sie es um den schweren Stein (= Hund) und ziehen Sie diesen hinter sich her. Bleiben Sie an jedem Briefkasten für mindestens drei Minuten stehen, versuchen Sie so zu schauen, als würden Sie nicht versuchen, Ihrem Nachbarn die Zeitung zu stehlen. Verbieten Sie Ihrem "Hund" das Bein zu heben und fluchen Sie laut, wenn er es trotzdem tut. Schauen Sie hinterher so, als hätte die ganze Sache nichts mit Ihnen zu tun.

Wenn Sie spazieren gehen, packen Sie Ihre Taschen voller Plastiktüten und sammeln Sie die Haufen Ihres Hundes darin ein (es gibt genug Hundekot auf den Straßen, benutzen Sie den). Dann versuchen Sie, einen Abfalleimer zu finden, um Ihren Schatz zu verstecken.

Lassen Sie den Stein von der Leine. Führen Sie verschiedene akrobatische Kunststückchen auf, um die Aufmerksamkeit Ihres Hundes zu erregen. Wenn der Hund trotz Ihrer Show davonläuft, rennen Sie, laut seinen Namen rufend, durch den Wald. Fragen Sie die Zuschauer, ob irgendjemand Ihren kleinen, entlaufenen Fifi gesehen hat. Stürzen Sie und verletzen Sie sich den Knöchel. Gehen Sie, Ihren Hund verfluchend, nach Hause. Vor der Haustüre wartet ihr Hund schon auf Sie.

Bevor Sie auf die Arbeit gehen, zerschlitzen Sie Ihr Sofa mit dem Brotmesser, ziehen Sie den Abfalleimer unter der Spüle heraus und verteilen Sie seinen Inhalt auf dem Küchenboden, schneiden Sie Ihre Pantoffeln in Stücke und werfen Sie alle Pflanzen von der Fensterbank im Wohnzimmer (natürlich können Sie einen Freund bitten, dies für Sie zu tun). All dies hilft Ihnen in die richtige Stimmung zu kommen wenn Sie von der Arbeit nach Hause zurückkommen. Nachher kaufen Sie einen Sack voller Knochen, Quietschspielzeuge und einen Erziehungsratgeber, damit so etwas nicht noch einmal passiert.

Bitten Sie Ihre Nachbarskinder, mit schlammigen Stiefel durch Ihr Haus zu rennen, ihre Gesichter an die Fenster zu drücken und Dinge auf den Boden zu werfen. Räumen Sie den Saustall auf.

Ziehen Sie den Stein über Ihren Fußboden und lassen Sie das Parkett erneuern.

Nehmen Sie den Stein am Abend mit in Ihr Schlafzimmer und legen Sie ihn genau in die Mitte Ihres Bettes. Stopfen Sie Ihre Decke unter den Stein und werfen Sie Ihr Kopfkissen auf den Boden. Versuchen Sie nun in dem freien Teil des Bettes zu schlafen ohne Ihren kleinen Welpen zu stören.

Nehmen Sie Ihren Bademantel und schleichen Sie sich leise hinaus in den strömenden Regen um Ihren Hund pinkeln zu lassen. Vergessen Sie die Schlüssel.

Verwenden Sie die Zeitschaltuhr Ihres Kassettenrecorders um gegen halb drei böses Bellen ertönen zu lassen (Denken Sie an eine ausreichende Lautstärke). Durchsuchen Sie Ihr Haus nach Einbrechern.
Versuchen Sie dann, den Kassettenrecorder zur Ruhe zu bringen, indem Sie ihm einen Knochen geben oder ihm das Bellen verbieten. Erzählen Sie am nächsten Morgen den Nachbarn, daß Sie die ganze Nacht nichts gehört haben.

Kaufen Sie säckeweise verschiedene Sorten Hundefutter, welches Ihr Hund dann verweigert. Kochen Sie ihm Leber in Sahne, während Sie sich die Suppe von letzter Woche nochmals aufwärmen.

Am Abend waschen Sie Ihren Hund und fönen sein Fell trocken. Stehen Sie um vier Uhr auf und bürsten Sie das Fell nochmals. Packen Sie Ihre Siebensachen zusammen, verstauen diese samt Hund in Ihr Auto und fahren 300 km zu einer Hundeausstellung oder sonstigen Hundeaktivität.
Stehen Sie Stunden neben dem Ring und warten Sie auf Ihren Auftritt, welcher dann von Ihrem Hund irgendwie vermasselt wird. Schimpfen Sie über Richter und Konkurrenz und fahren Sie ärgerlich nach Hause.
Vergessen Sie nicht, Ihrem Hund zu sagen, wie gut er ist.

Zahlen Sie die Hundesteuer und die Reinigungsrechnung Ihres Nachbarn.
Ziehen Sie den Stoff vom Rücksitz Ihres Wagens, kauen Sie das Lenkrad an und lösen Sie den Schaltknauf.

Bitten Sie den Hausbesitzer, Sie zu beleidigen und Ihren Hund mit der Flinte zu bedrohen. Bitte Sie die Nachbarsfrau, Sie täglich zu beschimpfen, weil deren Kinder in IHREN Hundehaufen getreten sind.

Wenn Sie nach alldem immer noch sicher sind, daß Sie einen Hund wollen, überdenken Sie die zu ihnen passende Rasse und seien Sie in unserer fröhlichen Runde willkommen.

Berner Sennenhunde, Shelties und Leonberger 0